Mundartabend: Wer wöiß denn des nu?
Der alljährliche Mundartabend des Heimatkundlichen Arbeitskreises Moosbach stand unter dem Thema „Wer wöiß denn des nu?” Im vollbesetzten Gastzimmer beim Wirt in Tröbes konnte Helene Rolle alle Zuhörer, den stellvertretenden Bürgermeister Bernhard Rom, die Interpreten Max Frischholz und Richard Reger sowie die Musikanten Richard und Andreas begrüßen. Am Anfang stand die „Leich” von früher zur Debatte. Rolle ging dabei auf die Zeit zurück, als es noch keine Särge gab und die Leichen auf einem Bahrtuch in ein Linnen gelegt wurden. Die Nachbarn mussten einige Tage lang betend die Totenwache halten. Hier wussten einige Zuhörer zu berichten, dass es nicht nur um das Gebet für das Seelenheil ging, sondern auch mancher „Schafkopf” dabei gespielt wurde. Man staunte nicht schlecht, dass aus dieser Zeit auch das Sprichwort stammt: Er ist vom Brettl gerutscht. Im zweiten Beitrag wurde eine Hochzeit, wie sie früher stattfand, wieder vor Augen geführt. Es war ein Unterschied, ob die Ausrichter ein „Bauernzeich” hatten oder ob es nur „Heislleit” waren. Dazu passte auch der Beitrag von Max Frischholz : „Da Lies ihrer Kammerwong” und der Lacher von Richard Reger: „Brautleute beim Expose”. Ein Klopfen am Fenster signalisierte dann, dass auch heute noch die „Spießrecker” ihren Anteil fordern. Ein Korb mit Kücheln wurde ihnen durchs Fenster gereicht. Ein weiterer Punkt der oberpfälzer Lebensfreude war und ist die Kirwa. „Oh, Kirwa laou niat naou!” sangen alle mit den Musikanten. Am Ende des Bauernjahres stand früher das Dreschen. Dabei erinnerte man sich der Dampferführer „Schmucker - Steffl” und „Sulzbacher”. Der Wirt, Hans Bodensteiner, erzählte, dass es des Öfteren zu Raufereien wegen der Dreschtermine in Tröbes kam. Zum Schluss gaben die Wirtstochter, Maria Hierold, Richard Reger und Andreas Hofmeister den Sketch zum Besten: „Ein Stummer wird verurteilt.” (siehe Bild) Der angeblich Stumme beantwortete die Fragen des Richters nur mit seiner Mundharmonika und den passenden Liedern . Rolle bedankte sich bei allen, die mit ihren Beiträge zum Gelingen des lustigen Abends beigetragen hatten. Den kostenlos spielenden Musikanten gab sie eine „Bschoid” mit auf den Weg.