Das Andenken an die Opfer von Krieg und Gewalt als Mahnung in Ehren halten
Der diesjährige Volkstrauertag in Eslarn stand einmal mehr im Zeichen des Gedenkens an die Opfer von Krieg und Gewalt und mahnte eindringlich zu Frieden und Menschlichkeit. Die von der 1919 gegründeten Volksbund Deutschen Kriegsgräberfürsorge initiierte Tradition des jährlichen Gedenkens wurde in der Marktgemeinde in würdigem Rahmen begangen. Zu Beginn marschierten hinter der Blaskapelle „Patroziner” die fahnenführenden Vereine, der Markt- und Pfarrgemeinderat, die Kirchenverwaltung und eine Abordnung des Panzergrenadierbataillons 1./122 aus Oberviechtach. Die Gedenkfeierlichkeiten begannen mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche, in dem Pfarrer Udo Klösel die Aktualität des Themas hervorhob. Angesichts globaler Konflikte, Gewalt und Katastrophen unterstrich er die Bedeutung von göttlichem Beistand und der Pflicht der Menschen, sich gegen Gewaltherrschaft und Vertreibung zu stellen. Nach der Eucharistiefeier führte der Gedenkzug unter dem Kommando von Feuerwehrkommandant Georg Rauch zum Ehrenmal, an dem zwei Soldaten der Patenkompanie Ehrenwache hielten. Pfarrer Klösel erinnerte in seiner Ansprache daran, dass die Menschheit die Pflicht habe, sich zu bemühen, dass sich vergleichbares Leid nicht wiederholt. „Die Toten verdienten es, dass ihrer gedacht werde.” In seiner letzten Rede als Bürgermeister am Ehrenmal – nach 24 Jahren im Amt – gedachte Reiner Gäbl insbesondere der 124 Eslarner Gefallenen im Ersten und 254 im Zweiten Weltkrieg sowie der Vermissten und aller, die Leid und Elend ertragen mussten. Mit Blick auf die Gegenwart verwies Gäbl auf die traurige Rekordzahl von über 400 aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit, wobei er den Überfall Russlands auf die Ukraine und die dramatische Situation im Gazastreifen, wo allein im Jahr 2024 bereits 15.000 Kinder gestorben seien, besonders hervorhob. Die erschreckende Aktualität des Themas untermauerte er mit einem Zitat aus dem 1985 entstandenen, gesellschaftskritischen STS-Song „Kalt und kälter”, dessen Text auch heute nichts an Relevanz eingebüßt habe. Hauptmann Thomas Lenz von der Patenkompanie 1./122 aus Oberviechtach bestätigte die wachsende Bedeutung des Volkstrauertages. Das Gedenken richte sich an alle Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft, Terrorismus und an die leidenden Hinterbliebenen. Für die Soldaten sei es auch ein Tag des Gedenkens an jene Kameraden, die bei der Pflichterfüllung ihr Leben lassen mussten. Der Tag müsse eine Warnung sein und zum Nachdenken über die Schaffung von Frieden anregen. Die Gedenkfeier endete mit einer feierlichen Kranzniederlegung durch Bürgermeister Gäbl (im Namen der Marktgemeinde und des Krieger- und Soldatenvereins) und Hauptmann Lenz (im Namen der Bundeswehrsoldaten). Die Blaskapelle „Patroziner” spielte zum Abschluss das bewegende Lied „Der gute Kamerad” sowie die Bayern- und Deutschlandhymne.