Nur einen Steinwurf entfernt von Tirschenreuths Innenstadt, in direkter Nachbarschaft zur Stadtpfarrkirche und dem Marienbrunnen, befindet sich das Caritas-Sozialzentrum. Hier hat Vorstand Martin Kneidl schon lange ein kleines, aber feines Detail vermisst: Ein Bankerl, auf dem man sich ausruhen, die Umgebung genießen oder einfach innehalten kann. Dank einer großzügigen Spende des Arbeitskreises Historisches Handwerk Tirschenreuth und der tatkräftigen Unterstützung von Maria Staufer wurde dieser Wunsch nun Wirklichkeit.
Die Idee, ein Bankerl direkt neben der Haustür des Sozialzentrums aufzustellen, stieß bei den Mitarbeitenden der Caritas Tirschenreuth-Wunsiedel sofort auf positive Resonanz. Schließlich wurden allein in diesem Jahr schon knapp 500 Personen beraten.
Maria Staufer, Mitarbeiterin der Caritas und Tochter eines Handwerkers, war sofort bereit, das Holz für das Bankerl zu spenden. „Kandlbinder“ – dieser Hausname ist in der Region bekannt, da ihr Vater und Großvater sich dem traditionellen Handwerk verschrieben haben. Sie stellten Fässer von Hand her, die sie in mühevoller Arbeit noch auspichten.
Vier Mitglieder des Arbeitskreises Historisches Handwerk Tirschenreuth, die ihr Handwerk auf Ehrenamtsbasis ausüben, nahmen sich der Herstellung des neuen Sitzmöbels an. In rund 50 Stunden, die sie ohne Entgelt aufbrachten, fertigten sie ihr erstes Bankerl aus massiver „Stiftländer Eiche“. Die Handwerker aus der Handwerkerscheune in Matzersrieth übernahmen dabei alle Arbeiten: Streichen, Schleifen, Abgraten und Fräsen.
Zur Übergabe des neuen Bankerls kam auch Nachbar Regionaldekan Pfarrer Georg Flierl, der mit seinem Urteil „Passt perfekt zu diesem Platz!“ die gelungene Verbindung von Tradition und Moderne lobte.