Im Stadtmuseum wurde kürzlich die neue Ausstellung „Design trifft Alltag“ eröffnet, die sich bis 15. März 2026 Steingutgeschirr aus der Tonwarenfabrik Schwandorf-Schwarzenfeld widmet. OB Andreas Feller begrüßte beim Eröffnungsabend zahlreiche Gäste. Dabei verriet er, dass auch bei ihm zu Hause das Thema präsent sei: Das Milchkännchen mit blauen Punkten, das in einer der Vitrinen ausgestellt ist, sei in vergleichbarer Form täglich bei ihm zu Hause in Gebrauch – dieses schöne Geschirr könne man also nicht nur sammeln, sondern auch benutzen.
Museumsleiterin Eva Maria Keil hieß vor allem die beiden Sammler, Pfarrer Klaus Haußmann und Carlo Herpich, willkommen und dankte ihnen dafür, dass sie ganz besondere Stücke für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hätten. Ebenso freute sie sich über das Duo „JoCy“ (Cyrus Saleki und Johannes Breu), das die Vernissage musikalisch passend umrahmte.
Ein Schwerpunkt des Bestandes im Stadtmuseum liege ihr zu Folge auf der Industriegeschichte Schwandorfs – dazu gehöre auch die einstige Tonwarenfabrik mit Hauptsitz in Schwandorf und ihren Zweigwerken an fünf Standorten, darunter die Steingutfabrik in Schwarzenfeld. Die Ausstellung solle zeigen, dass bei der Herstellung und dem Vertrieb des Steingutgeschirrs von Anfang an auf höchste Qualität und zeitgemäße Gestaltung geachtet wurde. Die Auswahl an ausgestellten Geschirrteilen, die heute auch im Depot des Museums aufbewahrt werden, stamme ausschließlich aus der Produktion in Schwarzenfeld. Zudem richte die Schau den Blick auf den Münchner Entwerfer Jean Beck. Die beiden Sammler widmen sich seit Jahren dem Designer, der für das Schwarzenfelder Werk zahlreiche Geschirr- und Keramikentwürfe geschaffen habe.
Der Keramikexperte Haußmann führte anschließend noch kurz in das Ausstellungsthema ein und stellte dabei den Münchner Designer Jean Beck vor, der vor allem zu Beginn der 1920er Jahre Geschirrformen für die Tonwarenfabrik in Schwarzenfeld entwarf. Nachfolgend entstand bis 1956 eine sehr vielfältige Keramikproduktion, die den jeweiligen Zeitgeist mit immer wieder neuen Dekoren aufgriff, so dass eine unglaubliche Vielzahl an Zier- und Haushaltsgegenständen hergestellt wurde, die auch ins Ausland und bis nach Übersee exportiert wurde.
Nicht alles, aber vieles davon aus der Steingutfabrik Schwandorf-Schwarzenfeld ist zeitlos gültig. Dies möchte die Ausstellung dokumentieren, aber auch neue Wertschätzung dafür wecken. „Sammeln Sie Schwandorf-Geschirr! Es ist eine Zierde für jede Küchen-, Ess- oder Wohnzimmer-Vitrine“, ermunterte Haußmann – und die Museumsleiterin ergänzte schmunzelnd: „Sie können dies aber auch gerne dem Stadtmuseum zur Ergänzung seiner Sammlung schenken!“