Die AOVE führte vergangenen Sonntag die bereits 10. Marterlwanderung im Stadtgebiet von Schnaittenbach durch. Zum 4. Male war Schnaittenbach selbst das Ziel, diesmal führte der Weg aber entlang der Kaolingrube bis zum „Eibes-Votivkreuz“ an einem ehemaligen Steinbruch. Kulturführer „Bebbo“ Schuller, der erneut als Marterlbeauftragter der Stadt Schnaittenbach die kundige Führung durchführte erkläre zu Beginn derselben den Sinn und Zwecks von Flurkreuzen, Bildstöcken und Erinnerungstafeln, in katholischen Gegenden alles als „Marterln“ bezeichnet. Sie sind Zeichen des christlichen Glaubens und sollen die vorbeigehenden Menschen einladen zu Besinnung und Gebet. Anlässe zur Errichtung waren die verschiedensten, angefangen von Gedenkkreuzen, die an Orten von Unfällen und Verbrechen aufgestellt sind. Darüber hinaus wurden Martern erreichtet aus Dankbarkeit, weil Menschen von Seuchen, Krieg und Krankheit verschont wurden. Außerdem gibt es Votivkreuze, wie das „Eibes-Marterl“ wenn diese aufgrund eines Gelübdes aus Dank zur Errettung aus einer Notlage gestiftet und errichtet wurden. Pest-, Florianikreuze wurden in früheren Jahrhunderten aufgestellt, um an Pestepedemien oder Brandkatastrophen zu erinnern.
Die 16-köpfige Teilnehmerschar startete ihren Rundgang beim „Schramm-Gillitzer-Kreuz“ am Frühlingsgarten, das auf die Besitzer der ehemaligen Gaststätte „Zum Frühlingsgarten“ zurückzuführen ist . Anschließend ging es weiter entlang der Kaolingrube vorbei an der Steinbildsäule an der Grube, dem Eingangskreuz zur ehemaligen Fa. Kick bis hin zum Gedenkkreuz für Pfarrer Karl Kramer, das manchen der Teilnehmer nicht bekannt war. Am „Eibes-Gedenkkreuz“ ging es wieder zurück nach Schnaittenbach zum Kriegerdenkmal, Bischof-Rosner-Gedenkstein und weiteren Stationen, letzte war die „Madonna aus dem Keller“ im Kräutergarten. Insgesamt wurden 15 Marterl der insgesamt über 80 im Gemeindegebiet besucht und über deren Entstehungsgeschichte berichtet. Die Teilnehmer erfuhren viel Wissenswertes über die besuchten Marterl. „Bebbo“ Schuller erhielt für seine Führung sehr viel Beifall. Das Foto zeigt die Teilnehmer vor der „Meißner-Kapelle“, die in früheren Zeiten immer das Ziel der Lichterprozession der letzten Maiandacht war.