Anfang November gedenken die Jäger ihrem Schutzpatron, dem Hl. Hubertus von Lüttich. Das Symbolbild von der Erscheinung des Hirsches mit leuchtendem Kruzefix im Geweih ist weit verbreitet und soll daran erinnern, dass nicht nur die Pflicht, sondern auch die Ehrfurcht im Sinne des Schöpfers ist.
Doch ist es nur diese eine Erscheinung, von der man sich berühren lässt? Oder kann auch eine Laune der Natur in einem der heimischen Jagdreviere des Altlandkreises Vohenstrauß zum Nachdenken anstoßen?
Es gibt ein weibliches Reh, dass mit weißem Haarkleid einen erstaunlichen Kontrast zu seinen Artgenossen bildet und dieses Jahr ein Kitz führt, welches sich optisch keineswegs von den anderen seiner Gattung unterscheidet.
Alle reden von Brauchtum, von Tradition und von der Wahrung der alten Werte. Gerade am kommenden Sonntag werden grüne Hüte getragen, einer Predigt gelauscht und der Hubertusgruß erklingt aus den Jagdhörnern. Vielleicht ein Moment, in dem man dankbar für so eine „Erscheinung“, wie die der weißen Geiß sein könnte und es als Wunder der Natur verinnerlichen sollte.
Nach Recherchen gibt es wohl gerade einmal 25 weiße Rehe in Deutschland. Die Chance, als kreidebleiches Kitz gesetzt zu werden liegt bei 1:100000. Ein Gendefekt oder eine Pigmentstörung können Gründe sein.
Die Jagdpächter sichern der seltenen Revierbewohnerin dort zu, geschont zu werden - unabhängig von alten Überlieferungen, die sie schmunzelnd erzählen: ”Ein Jäger soll niemals ein weißes Reh zur Strecke bringen, denn tut er es trotzdem, so stirbt jemand aus seinem engsten Kreis.”
Die Hubertusmesse mit Hörnerklang findet am Sonntag, 2. November um 19 Uhr in der Pfarrkirche Eslarn statt. Danach laden die Jagdhornbläser zu einem Standkonzert ein und der Jungjägerschlag wird durchgeführt. Anschließend ist die Hubertusfeier der BJV-Kreisgruppe Vohenstrauß im Pfarrheim.