“Seit 15 Jahren ist die Fahrt nach Taizé in der Pfingstwoche fest verankert im Terminkalender der Evangelischen Jugend im Dekanat Cham und die Nachfrage ist nach wie vor ungebrochen”, freut sich Dekanatsjugendreferent Fabian Geissler. Gemeinsam mit seinem Kollegen Heiko Hermann und der Evangelischen Jugend aus Passau ging es auch heuer wieder mit über 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern nach Frankreich.
Viele kennen Taizé vor allem von den bekannten Liedern wie Meine Hoffnung und meine Freude. Den kleinen Ort im Burgund, das Klosterleben und dass viele 1000 vor allem jungen Leute jedes Jahr einige Tage dort verbringen, ist vielen eher unbekannt.
Ein kleiner Einblick in die Pfingstwoche 2025: Grundsätzlich ist dort alles ein wenig anders: Taizé besteht aus einer Kirche, vielen Veranstaltungszelten, Baracken und einem großen Zeltplatz.
Es schaut ein bisschen aus wie auf einem Festival, viele junge Leute sind dort, alle freuen sich, alle sind nett. Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied, Taizé ist kein Ort, an welchem einfach nur gefeiert wird. Es ist ein Kloster, die Communauté de Taizé, dessen Brüder sich zur Aufgabe gemacht haben, Jugendlichen aus der ganzen Welt die Möglichkeit zu geben sich zu treffen, auszutauschen, aber auch gemeinsam den christlichen Glauben leben zu können.
In der Pfingstwoche waren ca. 1500 Jugendliche aus der ganzen Welt da, Menschen aus Europa wie zum Beispiel aus den Niederlanden oder aus Finnland, natürlich auch aus Frankreich, Deutschland und den USA, aber auch aus Afrika, Südamerika und Asien.
Der Tagesablauf in Taizé ist geregelt: wenn die Glocken läuten, geht es zum Gebet. Dreimal am Tag: Am Morgen, am Mittag und am Abend. Das Gebet, das im Namen der Ruhe steht, hat zwar den Zeitrahmen eines Gottesdienstes, aber nicht den liturgischen Ablauf. Es werden lediglich kurze Lieder mit mehrmaliger Wiederholung gesungen und kurze Bibelverse in verschiedenen Sprachen vorgelesen. Im Mittelpunkt des Gebets steht die Stille. 10 Minuten Stille gemeinsam mit 1500 Menschen. Und jeden Samstagabend wird Ostern gefeiert: Berührend, wenn im Lichtermeer von 1500 Kerzen laut miteinander gesungen wird, berührend letzten Samstag, weil ein junger Mann aus Rostock in das Klosterleben als Bruder eingeführt wurde.
Daneben läuft es in Taizé wie immer: Die Jugendlichen zeigten sich begeistert von den 19 Gottesdiensten, die sie miterleben durften. Zwischen den Gottesdiensten gaben die Brüder der Comunauté eine einfache mitunter kurzweilige Bibeleinführung. In internationalen Kleingruppen werden die Bibelstellen besprochen und Spiele gespielt. Damit allen an nichts fehlt, ist Mitarbeit Pflicht. Müll wegbringen, „big washing up“ und die Kinder unter 14 Jahren beaufsichtigen waren dieses Jahr die Hauptaufgaben für die Gruppe aus dem Bayerischen Wald.