„Klassik meets Tango“ hatte das preisgekrönte Zoria Trio versprochen. Beim Kammerkonzert der VHS Amberg-Sulzbach zeigten Charlotte Kuffer (Flöte), Irena Josifoska (Violoncello) und Viktor Soos (Klavier), die als herausragende Musiker in die Konzertförderung des Deutschen Musikrates aufgenommen wurden, dass ihre Instrumente in allen Epochen eine wunderbare Kombination sind.
Bei der Begrüßung hatte Kuffer erklärt, sie „spielen miteinander, gegeneinander und versuchen immer wieder, einander zu überzeugen“. Das konnten die Konzertbesucher erleben. Das Programm war technisch höchst anspruchsvoll, die Musiker schienen das aber nur als Herausforderung zu sehen, um eine überzeugende Interpretation mit makellosem Ausdruck zu präsentieren. Wunderbar lebendig war Carl Maria v. Webers frühromantisches Trio op. 63 g-moll. Die impressionistische Klangmalerei in Philippe Gauberts „Trois Aquarelles“ begeisterte mit wunderbar vielfältigen Farben und reizvollen Lichtern. Beim „Winter“ und „Frühling“ aus Astor Piazzollas „Vier Jahreszeiten“ brachte das Trio mit südamerikanischer Leidenschaft den Saal zum Kochen. Eine Neuentdeckung für die meisten Konzertbesucher war Nikolai Kapustin (1937-2020). Bisher ist er leider in den deutschen Konzertsälen selten zu hören. Sein jazziges Trio op. 86 begann kraftvoll und energiegeladen. Vor allem Josifoskas Cello war hier gefordert. Eine Konzertbesucherin fühlte sich an Rostropowitsch erinnert , der sagte, der Musiker müsse sein Instrument attackieren. Großartig! Im Andante hatte Kuffer ihre Sternstunde. Mit schwebender Leichtigkeit und unnachahmlicher Eleganz tanzte ihre Flöte. Vollendet wurde der Genuss von Viktor Soos, der den Flügel zum Singen brachte, aber auch zum Lachen und Toben. Immer war die tiefe Verbundenheit der drei Musiker spürbar. Man merkte, dass dort auf der Bühne zwar drei hochkarätige Virtuosen saßen, vor allem aber ein Ensemble im besten Sinne des Wortes.
Mit Christoph Willibald Glucks „Reigen seliger Geister“ ging das Trio bei der Zugabe in die Barockzeit zurück. Noch einmal präsentierten sich die drei Ausnahmemusiker ganz anders. Hingebungsvoll lyrisch, voller Zärtlichkeit erfüllten die berückend schönen Melodien den Saal. Als der letzte Ton verklang, ging ein tiefer Atemzug durch den Raum, als wollten sich die Zuhörer nicht aus der Verzauberung durch die Musik lösen. Dann brach stürmischer Applaus los.
Das nächste Konzert der VHS Kammermusikreihe findet am 21.01.2026 statt. Das vielfach ausgezeichnete Eliot Quartett spielt „Streichquartette aus drei Epochen“. Karten gibt es im Vorverkauf bei NT.-Ticket und an der Abendkasse.