„Das Handwerk ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Wirtschaftsregion im Oberviechtacher Land“, so Marco Schmid bei seiner Begrüßung. Es bietet unseren Bürgerinnen und Bürgern zuverlässige Ansprechpartner für unterschiedlichste Gewerke, schafft Ausbildungsplätze für junge Talente und steht für Kompetenz bei kleinen wie großen Projekten, Baumaßnahmen oder Baustellen. Doch wie sieht die Zukunft des Handwerks aus? Wie kann die Stadt Oberviechtach die Infrastruktur für Betriebe weiter verbessern?
Darüber sind die Stadt Oberviechtach, die Mitglieder der WIRtschaftsrunde, des Goldmacher e.V. und die Oberviechtacher Handwerker am 23. Oktober 2025 im städtischen Bauhof ins Gespräch gekommen.
Zahlreiche Vertreter der verschiedenen Zünfte aus dem Oberviechtacher Land, sowie Vertreter der Grund- und Mittelschule und des Berufsfachzentrums und örtliche Handwerker und Betriebe sind der Einladung gefolgt.
Nach einem kurzen Grußwort stellte Bürgermeister Teplitzky das neue Gewerbegebiet vor, welches den bestehen Betrieben eine Möglichkeit zur Erweiterung für Arbeitsplätze bieten soll und zudem auf die Ansiedlung von neuen Betrieben abzielt.
Ein besonderes Highlight war der Impulsvortrag von Alexander Stahl, dem Geschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz, der auch den kurzfristig entschuldigten Kreishandwerksmeister Florian Danzl vertrat:
Die Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz ist die drittgrößte Kammer Deutschlands mit 42.500 Betriebe mit ca. 219.000 Beschäftigten. In seinem Vortrag hob er Oberviechtach als Handwerkerstadt lobend hervor. So würden in 16 von insgesamt 95 ansässigen Handwerksbetrieben 25 junge Menschen ausgebildet. Stahl sprach von einer aktuell noch stabilen Konjunktur, äußerte sich aber gleichzeitig auch zu einer allgemeinen Verunsicherung aufgrund von politischen Entscheidungen bzw. Verordnungen. Eine nach wie vor hohe Bürokratie bleibe ein Reizthema. Die Handwerkerdichte mit rund 19,4 Handwerksbetrieben je 1.000 Einwohnern ist im Stadtgebiet hoch und liegt deutlich über dem deutschlandweiten Durchschnitt (12,5 Handwerksbetriebe je 1.000 Einwohner) sowie über dem bayernweiten Durchschnitt (16,1), ebenso wie über dem Oberpfalzwert (16,3). Es kam auch zum Ausdruck, dass die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung – ideell und finanziell, weiterhin gefordert ist. Dazu gehört u.a. ein weiterer Ausbau der Berufsorientierung an allen Schularten. Die Aufnahme der Berufsorientierung als Aufgabe für alle Schulen im Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetz, verpflichtender Tag des Handwerks in Bayern seit 2022 sei ein wichtiger Schritt gewesen. Der Tag des Handwerks in Bayern ist unbedingt fortzusetzen.
Beim anschließenden Austausch standen fachliche und persönliche Herausforderungen der Teilnehmer im Mittelpunkt. Eine deftige Brotzeit mit Kaltgetränken trug neben den zahlreichen Gesprächen zu einem gelungenen Netzwerktreffen bei.