Erfrischend Getränke, fröhliches Lachen und rockige Gitarrenklänge. Wer am vergangenen Sonntagnachmittag an der Leimbergerstraße vorbeikam, konnte kaum überhören, dass hier gefeiert wurde. Das Christus-Zentrum Weiden, eine noch junge Freikirche, hatte zu seinem ersten Sommerfest eingeladen und damit nicht nur Mitglieder, sondern ausdrücklich auch Nachbarn und Interessierte angesprochen.
Musikalischer Höhepunkt war der Auftritt der Band „Train Rocker”. Mit einer Mischung aus Johnny-Cash-Sound, kernigem Rock und christlichen Texten trafen sie den Nerv des Publikums. Die Musiker sind in Weiden keine Unbekannten, haben bereits in der „Neuen Mitte” und sogar in Justizvollzugsanstalten gespielt. Abseits der Bühne kamen auch die jüngsten Gäste auf ihre Kosten: Kinderschminken, Spiele und kleine Sportaktionen sorgten dafür, dass keine Langeweile aufkam.
Doch das Fest wollte mehr sein als ein reiner Nachmittag voller Unterhaltung. „Wir möchten zeigen, wer wir sind und was uns bewegt”, erklärte Regina Würner aus der Vorstandschaft. Das Christus-Zentrum versteht sich als Freikirche, die ohne starre Hierarchien auskommt. Seit Januar ist die Gemeinde als Verein eingetragen, die Leitung übernimmt ein Team von zwölf Personen. Offizielle Vereinsmitglieder gibt es derzeit sieben, doch wer zum Gottesdienst kommt, muss nicht beitreten. „Wir wollen, dass jeder frei bleibt”, so Würner.
Rund 30 bis 40 Besucher versammeln sich sonntags um 10.15 Uhr zu den Gottesdiensten. Neben gemeinschaftlichem Gesang berichten Gläubige von persönlichen Erlebnissen mit Gott, bevor die Predigt, meist von Gemeindemitgliedern gehalten, in den Mittelpunkt rückt. Auch ein einfaches Abendmahl gehört dazu, offen für alle Konfessionen.
Mit dem Sommerfest setzte das Christus-Zentrum Weiden nun ein Zeichen der Offenheit. Zwischen Musik, Gesprächen und Spielen ergaben sich auch Begegnungen, die neugierig machten. Für die Freikirche war es ein Schritt, in der Stadt nicht nur Räume zu mieten, sondern auch sichtbar in der Nachbarschaft anzukommen. Und vielleicht neue Freunde zu gewinnen, die den Weg an den Sonntagvormittagen in die Leimbergerstraße finden.