Ein volles Haus, gespannte Erwartung – und vom ersten Ton an war klar: Diese „Nacht der Klänge“ hatte am letzten Samstag in der Sulzbach-Rosenberger Christuskirche ihrem Namen alle Ehre machen. Der erste Teil des Abends stand ganz im Zeichen des Gospel-Feelings. Der Chor „Voices of Joy“ unter der souveränen Leitung von Gerd Hennecke entfachte ein Feuer aus Rhythmus, Leidenschaft und stimmlicher Energie. Mitreißende Arrangements, feine Dynamik und sichtbare Freude am Singen sorgten für echte Gänsehautmomente.
Ein besonderer Glanzpunkt: Franz Szabo am Kontrabass, dessen virtuoses Spiel zwischen Jazzgroove und souligen Untertönen den Chor klanglich erdete und zugleich beflügelte. Ebenso glänzte Stefan Frank am Saxophon – sein warmer, jazziger Ton verlieh den Gospels eine wunderbar urbane Farbe. So entstand eine Atmosphäre, die gleichermaßen spirituell wie swingend war – Musik, die Herz und Füße gleichermaßen bewegte.
Nach der Pause wandelte sich der Raum – und mit ihm die Stimmung. Die Christuskirche wurde zur Bühne einer faszinierenden Kunstperformance aus Licht, Musik und Lyrik. Texte von W. H. Auden, eindringlich vorgetragen von Achim Groth und Jonas Hennecke, trafen auf sphärische, teils abgründig-mystische Klanglandschaften. Michael Lippert an den Synthesizern sowie die Multitalente Bernd Rothammel und Robert Vandre erschufen mit Didgeridoos und Percussions ein Klanggewebe, das zwischen Traum und Trance schwebte.
Die Lichtkreation – eine Idee von Kirchenmusikdirktor Gerd Hennecke in Zusammenarbeit mit den Beleuchtungsprofis von „Hei-Event“- – verwandelte die Christuskirche in ein leuchtendes Gesamtkunstwerk. Farben pulsieren, Schatten tanzen, Sterne erscheinen wie aus dem Nichts – ein Moment stiller Magie, als plötzlich eine Sternenprojektion das Gewölbe erstrahlen ließ.
Das Publikum dankte mit langem, herzlichem Applaus. Diese Produktion verband Musik, Poesie und Licht zu einer eindrucksvollen Einheit – ein Abend, der nicht nur Ohren, sondern auch Seele und Fantasie berührte.