Die Pfarrei Kemnath hatte am vierten Adventssonntag zum Adventsfenster eingeladen. Rund 80 Besucherinnen und Besucher waren der Einladung gefolgt und versammelten sich vor dem Haus der Familie Kick in der Pfarrer-Pilz-Straße. Diese hatte sowohl den Text als auch die Musik vorbereitet – Andrea Kick ist die Leiterin der „Brückenbauer“.
Im Kerzenschein und in der ruhigen Stimmung des frühen Abends stand die Feier unter dem Leitwort „Auf der Spur einer adventlichen Sehnsucht“. Mit bekannten Adventsliedern wie „Wir erwarten Großes“ und „Wir sagen euch an“ wurden die Anwesenden eingeladen, den Tag bewusst ausklingen zu lassen, loszulassen und der Geborgenheit der Nacht zu vertrauen. In Texten, Musik und Momenten der Stille wurde der Frage nachgegangen, wonach sich Menschen im Advent sehnen – und wie diese Sehnsucht mit der Suche nach Gott verbunden ist. Eine jüdische Erzählung von einem jungen Mann und einem Rabbi machte deutlich, dass bereits die Sehnsucht nach der Sehnsucht ein Weg zu Gott sein kann. Diese Gedanken vertiefte ein Text der Dichterin Nelly Sachs, der die Sehnsucht als Ursprung menschlichen Lebens und als Brücke zwischen Gott und Mensch beschreibt. In den Fürbitten wurde diese adventliche Hoffnung konkret: für Frieden, Licht, Trost für Einsame, Mutlose und Leidende sowie für Menschen, die sich bewusst oder unbewusst auf Gottes Kommen vorbereiten. Symbolisch wurde das Friedenslicht entzündet – jede Kerze als Zeichen der Hoffnung und des kleinen Friedens im Alltag.
Mit dem gemeinsamen Vaterunser, dem Segen und dem Lied „Licht des Lebens“ klang die Feier aus. Anschließend waren alle eingeladen, bei Tee und Glühwein noch zu verweilen und Gemeinschaft zu erleben – ganz im Sinne einer Sehnsucht nach Nähe, Licht und Frieden, die den Advent prägt.