Am Sonntag feierte die Pfarrgemeinde zusammen mit vielen Gläubigen aus nah und fern den 19. Wallfahrtstag zum Geschändeten Heiland. Leider musste sich der Hauptzelebrant und Festprediger, Propst Prälat Markus Grasl vom Stift Reichersberg, entschuldigen, so dass Stadtpfarrer Dr. Thomas zusammen mit Pfarrvikar Gerald und P. Otto Grillmeier OSB (Kondrau, Rektor im Kolleg St. Benedikt, Salzburg) den Gottesdienst feierte. Den Auftakt zum feierlichen Gottesdienst bildeten drei kleine Sternwallfahrten, die von den Kolping, KAB und KDFB/VITA trotz Regen angeführt wurden. Festliche Kirchenmusik wurde unter der Leitung von KMD Andreas Sagstetter von Chor, Solisten und Orchester der Basilika mit der „Nicolai-Messe“ von Joseph Haydn mit Bravour zum Klingen gebracht.

Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl erzählte von einer Begegnung mit einer Gottesdienstbesucherin an Mariä Himmelfahrt, die ihm nach dem Gottesdienst den Pfarrbrief mit dem Bild des Geschändeten Heilands etwas unwirsch unter die Nase hielt und mürrisch fragte, ob das moderne Kunst sei. Eine Antwort auf die Frage war leider nicht möglich, da die Dame gleich weiterging. Ihre Empörung, wenn auch aus einer falschen Wahrnehmung, blieb ihm in Erinnerung, weil sie ja eigentlich angesichts dessen, was dem Gekreuzigten einst 1951 unweit der Grenze angetan wurde, tatsächlich empörend ist und betroffen macht. Aber vielleicht hat man sich auch einfach an den Anblick gewöhnt, man weiß um die Umstände und manches verblasst mit den Jahrzehnten. Die vielen Kerzen aber, die jeden Tag vor diesem Gnadenbild brennen, sprechen eine andere Sprache. Sie zeigen, dass die Menschen mit ihren Sorgen und Leiden, ihren Bitten und Anliegen verweilen, innehalten, Trost und Kraft schöpfen wollen.
Der alljährliche Wallfahrtstag will das bewusst machen und wie „moderne Kunst“ provozieren, aufmerksam machen, denn als der „Christus ohne Arme“ weist er jede und jeden von uns daraufhin, dass seine Liebe, seine Botschaft unsere Arme und Hände braucht, damit sie niemals aufhört.

Am Ende des festlichen Gottesdienstes gratulierte die Pfarrei Frau Gertrud Hankl zu ihrem 40-jährigen Dienstjubiläum als Gemeindereferentin in der Diözese. Stellvertretend überbrachten Frau Sabine Ernstberger als Sprecherin des Pfarrgemeinderates und Frau Tanja Scharnagl für das Familiengottesdienstteam die Glückwünsche und Geschenke zu ihrem Ehrentag.

Nach dem Schlusssegen wurde wieder die Einzelsegnung mit der Auflegung des Kreuzreliquiars angeboten, das viele Gläubige dankbar nutzten, um diesen besonderen Segen zu empfangen.