In stiller Würde versammelten sich am Sonntag Siedlerinnen und Siedler am Ehrenmal der Siedlergemeinschaft „Am Wagrain“ e.V., um am Volkstrauertag der verstorbenen und gefallenen Siedler zu gedenken. Die Zeremonie, getragen von Musik, Gebet und Erinnerung, war ein bewegender Ausdruck der Verbundenheit mit jenen, die ihr Leben für Heimat und Gemeinschaft gegeben haben.
Ein Tag der Erinnerung und Mahnung
Der Volkstrauertag, traditionell zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen, steht seit jeher im Zeichen des stillen Gedenkens. In diesem Jahr richtete sich der Blick besonders auf die Siedler, die in den Wirren vergangener Jahrzehnte ihr Leben verloren – sei es durch Krieg, Vertreibung oder die Mühen des Wiederaufbaus.
Ausgehend vom Matthäus-Evangelium Kapitel 10, Vers 28 ging Pfarrer Heinrich Arweck auf die Gräueltaten von Krieg und Verfolgung ein. Krieg sei immer etwas Schreckliches und lässt immer Tod, Angst, Zerstörung und Verlust zurück. Mit dem Gebet der Vereinten Nationen gab der evangelische Pfarrer der Hoffnung Ausdruck, dass der Mensch sich besinnen und unsere Erde zu einem lebenswerten Planeten ohne Krieg, Hunger und Furcht machen möge.
„Wir erinnern heute nicht nur an die Toten und Vermissten der beiden Weltkriege, sondern vor allem auch an jene, welche den zweiten Weltkrieg mit eigenen Augen gesehen und erlebt haben. Menschen, die selbst Jahrzehnte später noch in der Nacht aufschreckten, die bei lauten Geräuschen zusammenfuhren, denn ein Krieg wirkt weiter in den Köpfen und Herzen der Menschen. Diese Menschen haben zwar überlebt – doch auch sie haben gelitten“, sagte der OB-Kandidat der CSU Stefan Ott in seiner Ansprache. Auch ging er auf die Ereignisse in der Ukraine ein, wo Aggression und Krieg wieder Realität in Europa geworden seien. „All diese Erfahrungen mahnen uns, den Frieden zu schützen und alles zu tun, damit Kriege verhindert oder beendet werden“, gab er den Anwesenden mit auf den Weg.
Gemeinsam legten der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Reinhard Scharf und der OB-Kandidat Stefan Ott einen Kranz zum Gedenken am Ehrenmal nieder, begleitet von den Trompetenklängen von Franz Badura.
Ein Zeichen für die Zukunft
„In diesen Tagen und aufgrund der aktuellen Situation in Europa ist dieses Gedenken am Volkstrauertag wichtiger und aktueller denn je und man kann nur hoffen, dass wir Menschen aus der Geschichte lernen und eine menschlichere Zukunft möglich ist“, mit diesem Gedanken beendete Vorsitzender Scharf die Gedenkveranstaltung. Er bedankte sich bei den Fahnenabordnungen der FFW Ammersricht, der Schützengesellschaft Neumühle, der DJK und der Siedler. Sein Dank galt allen Anwesenden, Herrn Pfarrer Arweck, dem OB-Kandidaten Stefan Ott sowie allen teilnehmenden Stadtratsmitgliedern. Schließlich bedankte er sich beim 3. Bürgermeister Franz Badura für die musikalische Untermalung. Mit der Bayernhymne und der Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland wurde die Veranstaltung beendet.