Der Frauenbund Thanstein betete in der Pfarrkirche St. Johannes den lichtreichen Rosenkranz. Begonnen wurde er mit drei „Gegrüßet seist du Maria“ um Glaube, Hoffnung und Liebe. Dabei wurden auf dem Altar je eine Kerze angezündet. Der Rosenkranz wurde mit Liedern, Texten und Gebeten gestaltet. Nach dem Rosenkranz lud der Frauenbund ins Pfarrheim zu einem Vortrag „Wein in der Bibel“ von Waltraud Kulzer ein. Erste Vorsitzende Käthe Zientarra freute sich, die Referentin und so zahlreiche Zuhörer begrüßen zu dürfen. Ihren Vortrag begann Waltraud Kulzer mit einer Schätzfrage: „ Wie oft erscheint das Wort „Wein“ in der Bibel?“ Die Schätzungen gingen von fünfzig bis tausend Mal. Wein wird in der Heiligen Schrift sehr oft benannt, es gibt 236 Erwähnungen im Text. Insgesamt beziehen sich direkt oder indirekt sogar über 900 Stellen auf Wein und Weinbau, wie z. B. Rebstock oder Weinrebe. Als aktuelles Beispiel sei die Hochzeit zu Kana, bei der Jesus Wasser in Wein verwandelt, in dem heute gebeteten Rosenkranz zu nennen. Um den Vortrag nicht zu trocken zu gestalten, hatte Frau Kulzer sechs verschiedene Sorten Weiß- und Rotwein, von trocken bis lieblich in ihrem Korb. Ihre Ausführungen wurden durch die Verkostungen der Weine begleitet von Zwiebelkuchen, Flammkuchen und Aufstrichen angenehm unterbrochen. Die Gäste genossen die Kombination aus vorgetragenem Text und dem Rebensaft. Zur Erheiterung nannte die Referentin Stellen in der Bibel, wo z. B. zu Beginn der Weinherstellung die Wirkung des Getränks den Weinbauern noch nicht bekannt war, und sie entsprechend ihrer Sinne nicht ganz Herr waren. Zum Schluss ihrer Ausführungen ging Waltraud Kulzer noch auf die Geschichte des Weins ein. Demnach deuten Ausgrabungen von Tongefäßen mit Weinablagerungen in Georgien darauf hin, dass vor ca. 8000 Jahren schon Weinbau betrieben wurde. Durch das Christentum hat sich der Anbau der Reben für Klöster und Handel verbreitet. Auf langen Seereisen ließ sich Wein als „reines Getränk“, ohne Bakterien, gut mitführen. Martin Luther tat den Ausspruch: „Bier ist Menschenwerk, Wein ist von Gott.“ Einerseits ist der fermentierte Traubensaft ein Symbol für Freude und Segen, andererseits wird durch die biblischen Andeutungen aber auch vor den Gefahren des übermäßigen Konsums gewarnt. Frau Kulzer beendete den Vortrag mit den Worten: „Es wurden heute alle Sinne angesprochen: Hören, sehen, fühlen, riechen und schmecken. Somit war es ein sinnvoller Nachmittag.“ Dem konnte Vorsitzende Käthe Zientarra in ihrem Dank an die Referentin nur beipflichten.