Das als Fuchsienstadt bekannte Wemding war Ziel eines Tagesausflugs der katholischen Pfarrgemeinde Heldmannsberg/Pommelsbrunn. Dabei steuerte man zunächst die Wallfahrtsbasilika „Maria Brünnlein“ in Wemding an. Hier gab Wallfahrtsrektor Norbert Traub zunächst einen Einblick in die Geschichte der Kirche und der Wallfahrt, ehe Pfarrer Roland Klein mit der Gruppe dort auch Gottesdienst feierte. Im Anschluss an die Messe gab es auch die Möglichkeit, sich die Kirche anzuschauen. Einige folgte auch dem Brauch, sich die Augen mit dem Wasser auszuwaschen, das direkt am Altar fließt.
Nach einer Stärkung in der Wallfahrtsgaststätte unternahm die Gruppe einen kurzen Bummel durch die Stadt, wo man auch an der großen Fuchsienpyramide neben der Pfarrkirche vorbeikam.
Ziel des Spaziergangs war das Kloster der Karmelitinnen am Rand der Altstadt. Vor 25 Jahren wurde hier das alte und nicht mehr von Ordensleuten besetzte Kapuzinerkloster umgebaut. Heute leben hier im Kloster Karmelitinnen, Ordensschwestern, die ein sehr kontemplatives Leben führen. Priorin Schwester Evamaria, die Leiterin des Klosters, begrüßte die Gruppe im Sprechzimmer. So fiel den Besucherinnen und Besuchern sofort das im Raum befindliche Gitter auf. „Dieses Gitter gibt uns die Sicherheit, dass wir wissen, wo unser Lebensmittelpunkt ist – hier im Kloster“, so die sympathische Ordensschwester, die zunächst erzählte, dass sich vor 25 Jahren das Karmelitinnenkloster in Speyer, das Mutterkloster, teilen musste, weil es so viele Eintritte in das Kloster hatte. „Ein Teil davon hat sich entschlossen, hier ein neues Kloster aufzubauen – und so sind wir damals hierhergekommen.“ Schwester Evamaria berichtete vom strukturierten Tagesablauf, das aus viel Gebet und Betrachtung besteht, aber auch aus Arbeitszeit. So leben die Schwestern von den Kerzen, die sie kunstvoll verzieren, von Spruchkarten und von Spenden, die sie bekommen. „Kirchensteuermittel aus Eichstätt haben wir bislang noch keine bekommen“, antwortete Schwester Evamaria schmunzelnd auf eine Frage hin.
Auf eine weitere Frage, was denn der Grund sei, ein solch zurückgezogenes Leben zu führen, antwortete die erfahrene Ordensfrau: „Das kann man nur mit dem Begriff Berufung erklären. Gott ruft einen jeden Menschen, manchem zu einem Leben in der Familie, andere wiederum zu einem Leben im Kloster.“ Es sei aber keine Flucht aus der Welt, so die Priorin. Mit vielen Eindrücken aus dieser „so ganz anderen Welt“ und nach dem Mitfeiern der von den Schwestern gesungenen Vesper, dem Abendgebet der Kirche, machte sich die Gruppe auf dem Heimweg. Hier wurde im Bus noch über das debattiert, was die Ordensschwester in ihrem Vortrag gesagt und damit auch viele zum Nachdenken gebracht hatte.