Beide zehnten Klassen der Realschule des Zweckverbandes Auerbach unternahmen ihre Abschlussfahrt nach Berlin, begleitet von den Klassenleiterinnen Schwester Faustina Vitkova und Frau Nicole Wankerl sowie den Lehrkräften Herrn Pavel Hes und Frau Sandra Hörl. Das Programm war abwechslungsreich und bot Einblicke in Politik, Geschichte, Kultur und Wissenschaft.
Dienstag: Hinfahrt mit Zwischenstopp in Mödlareuth - Auf dem Weg nach Berlin legte die Gruppe einen Zwischenstopp in Mödlareuth ein. Im Deutsch-Deutschen Museum erhielten die Schülerinnen und Schüler eine informationsreiche Führung. Mödlareuths markante Lage – ein Dorf, durch das mittendurch die ehemalige innerdeutsche Grenze verlief – machte den Ort zum Symbol der deutschen Teilung, ähnlich wie Berlin selbst. Der Besuch vertiefte das Verständnis für Geschichte und die Teilung Deutschlands. Nach der Ankunft in Berlin stand eine abendliche Bootsfahrt auf der Spree vom Nikolaiviertel aus auf dem Programm. Unter spätsommerlichen Temperaturen konnten die Jugendlichen erste Eindrücke der Hauptstadt sammeln und das urbane Flair genießen.
Mittwoch: Bundestagsbesuch und weitere Höhepunkte - Am Mittwochmorgen begann das Wochenprogramm mit dem Bundestagsbesuch. Nach intensiven und strengen Personenkontrollen hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, die Generaldebatte im Plenarsaal live mitzuerleben – ein Highlight: prominente Politikerinnen und Politiker aus nächster Nähe, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz, wurden gespannt wahrgenommen. Zwei Schüler der 10b, Milan Schmidt und Jayden Wopperer, erhielten sogar ein Interview von einer SZ-Journalistin, dessen Auszug im Live-Blog der Süddeutschen Zeitung zu lesen war. Am Abend erblickten sich die Teilnehmenden kurz im Fernsehen bei den Tagesthemen und den Welt-Nachrichten – eine zusätzliche, unerwartete Überraschung. Weitere Erlebnisse am Mittwoch schlossen die Glaskuppel des Bundestags mit beeindruckendem Blick über Berlin ein. Auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Frau Susanne Hierl hin durften die beiden Klassen ein leckeres Mittagessen im Paul-Löbe-Haus genießen. Ergänzt wurden der Tag durch die Besuche des Deutschlandmuseums und eine bewegende Führung durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen mit Zeitzeugen, die in dem Stasi-Gefängnis selbst einmal inhaftiert gewesen waren.
Donnerstag: Politik, Geschichte und Kultur - Der Donnerstag bot eine Stadtrundfahrt mit der Besichtigung der East Side Gallery Berlin als Höhepunkt – die längste Open-Air-Galerie der Welt, eröffnet am 28. September 1990. Im Deutschen Bundesrat fanden die Klassen ein Planspiel vor, das taktisches und argumentatives Geschick trainierte. Die Ausstellung in dem Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ informierte über die zentralen Institutionen von SS und Polizei im Dritten Reich und deren europaweite Verbrechen. Die Berliner Unterwelten führten die Gruppe in die Atomschutz-Bunker des Kalten Krieges. Den Abend krönte die Theateraufführung von Molières „Der eingebildete Kranke“ im Schlossparktheater, mit Dieter Hallervorden in der Hauptrolle.
Freitag: Rückreise mit Zwischenstopp im Leipziger Zoo - Auf dem Rückweg nach Auerbach legte die Klasse einen Zwischenstopp im Leipziger Zoo ein. Bei sommerlichen Temperaturen erkundeten sie u.a. das Gondwana-Land mit einer Bootsfahrt durch die Erdgeschichte sowie das Pongoland mit den Affen –ein gelungener Abschluss der Reise.
Freizeit - In der Freizeit hatten die Realschüler an allen Tagen die Gelegenheit, Berlin eigenständig zu erkunden: shoppen, essen gehen oder schlicht das Großstadtgeschehen beobachten – eine wichtige Erfahrung in urbaner Lebenswelt.
Fazit: Insgesamt war die Berlinfahrt eine rundum gelungene, erlebnisreiche Woche mit vielseitigem Programm und genügend Freizeit. Der Klassenzusammenhalt wurde gestärkt und das Gemeinschaftserlebnis stand klar im Vordergrund. Den Schülerinnen und Schülern gelang es, politische, historische, kulturelle und wissenschaftliche Eindrücke zu sammeln – eine Erfahrung, die lange nachwirkt.