Fahrt zum Geozentrum an der kontinentalen Tiefbohrung (KTB) bei Windischeschenbach mit anschließendem Zoiglbesuch in Neuhaus
Im Rahmen des Senioren-netzwerkes der Gemeinden Ursensollen und Ammerthal fuhren am 6. November 51 Senioren unter der Reiseleitung von Gerd Kaiser und 2. Bürgermeister Norbert Mitlmeier nach Windischeschenbach zur kontinentalen Tiefenbohrung. Dort wurden den Besuchern unter fachkundiger Leitung von zwei Guides die Hintergründe der Tiefenbohrung und der geologischen Entwicklung unserer Erde näher gebracht. In den Jahren 1987 bis 1995 wurden zuerst eine Vorbohrung mit anschließender Hauptbohrung bis auf eine Tiefe von 9101 Meter durchgeführt um die Erdkruste zu erforschen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen. Die Dimensionen der Bohrung die an die Grenzen des damals machbaren gingen, waren in allen Belangen beeindruckend. Dass in Windischeschenbach gebohrt wurde liegt daran dass hier die Kontaktlinie des afrikanischen und des europäischen Kontinents verläuft. Die afrikanische und schwerere Platte liegt heute mehr als 4000 Meter unter der europäischen Platte. Vor Millionen Jahren wurden in unseren Breiten Berge mit über 8000 Meter durch die Kontinentalverschiebung aufgetürmt von denen heute nur noch Reste geringer Höhe vorhanden sind. Im Geozentrum Windischeschenbach wurden der Besuchergruppe die erdgeschichtliche Entwicklung über hunderte Millionen Jahre und die damit verbundene Erdbebentätigkeit veranschaulicht. Auch heute gibt es täglich mehr als 1000 Erdbeben weltweit. Der Erdbebensimulator wurde gerne in Anspruch genommen und zeigte mit welchen Gewalten ab einer Stärke von 5 und größer zu rechnen ist. Die Außenbesichtigung des Bohrturmes mit seinen 85 Metern beeindruckte die Besucher mit seinen Dimensionen. Nach den neu gewonnenen erdgeschichtlichen Erkenntnissen führte die Fahrt weiter nach Neuhaus zum geselligen Teil des Tages. Im Schafferhof in Neuhaus kehrte die Seniorengruppe zu einer stärkenden Brotzeit mit süffigem Zoiglbier ein. Reinhard Fütterer, Wirt des Schafferhofes, erzählte den Besuchern von der Historie des Schafferhofes, wie er und seine Frau das Anwesen kauften und nach und nach über die Jahre zum heutigen Zoiglstube und Kulturzentrum mit viel Herzblut und Hilfe von Unterstützern entwickelt haben. Reinhard Fütterer erklärte auch den handwerklichen Herstellungsprozess des „echten Zoigl“ vom Sud bis zum Ausschank der nicht verwechselt werden darf mit dem Bier der Großbrauereien. Zoigl ist handgemacht, unfiltriert, untergärig und wird im Kommunbrauhaus gekocht und gehopft. Er kritisierte dass Großbrauereien zum Teil einfach einen Zoiglaufkleber auf ihre Flaschenbiere machen würden. Echten Zoigl trinke man in der Zoiglgaststätte und nicht vor dem Fernseher. Im Zoigl treffe sich Jung und Alt und es gäbe dort keine Standesunterschiede. In den meisten Fällen ist man in der Zoiglstube gleich beim „Du“ und unterhalte sich in guter Atmosphäre über „Gott und die Welt“. Dass der Reisegruppe der Zoiglbesuch Spass und Freude bereitete konnte man an den lebhaften Tischgesprächen sehen. Gegen 19 Uhr ging es mit dem Bus des Unternehmens Reichert gut gelaunt und bereichert nach einem gelungenen Nachmittag wieder zurück in die Heimat nach Amberg, Ammerthal, Ursensollen, Hohenkemnath, Zant und Hausen.