Am frühen Sonntagmorgen des 21.9. starteten 48 Teilnehmer zur 17. Chorreise des Kirchenchors St. Wenzeslaus Schönsee. Das Ziel war diesmal nicht Italien wie in den letzten Jahren, sondern Ostfriesland. Wie sich bald herausstellen sollte, hatte der Chor- und Reiseleiter Hubert Reimer mit der Wahl dieses Ziels ein glückliches Händchen bewiesen. Denn während die ganze Woche im Norden Deutschlands die Sonne am blauen Himmel strahlte, herrschten im Süden Kälte und Regen, in Norditalien, das auch zur Auswahl stand, gab es sogar Unwetter mit Überschwemmungen.
Die Anreise führte an vielen großen Windparks vorbei. Am frühen Abend erreichten wir mit dem Bus der Firma Fischer aus Teunz unser Standorthotel „Upstalsboom Parkhotel“ in Emden, der größten Stadt Ostfrieslands.
Borkum, die westlichste und mit 31 Quadratkilometern größte der 7 ostfriesischen Inseln, war unser erstes Ausflugsziel. Auf der zweistündigen Fahrt auf der Fähre konnten wir uns den Wind um die Nase wehen lassen. Die Inselbahn Moritz brachte uns vom Hafen in den Ort Borkum, von wo man in wenigen Minuten zum feinen Sandstrand gelangte, um dort die Meeresluft bei einem Spaziergang in der Sonne zu genießen. Auf einer Inselrundfahrt fuhr man vorbei an den Kasernen der ehemals hier stationierten Marineeinheiten und hatte immer wieder die Leuchttürme vor Augen.
Am nächsten Tag galt es, Emden zu erkunden. Emden ist nicht nur Geburtsstadt von Otto Waalkes und Karl Dall, sondern auch eine der Geburtsstätten der Reformation. Emden wird auch geprägt durch das VW-Werk, das seit 2022 nur noch Elektroautos produziert. Hier werden die Typen ID4 und ID7 gebaut. Im Hafengelände fuhren wir vorbei an Tausenden von fabrikneuen Autos des VW-Konzerns, die auf ihre Verladung auf riesige Dampfer warten. Nach einer Stadtführung konnten wir die Stadt bei einer Grachtenrundfahrt auch noch vom Wasser aus besichtigen. Am Nachmittag besuchten wir das malerische Fischer- und Künstlerdorf Greetsiel mit seinen beiden Windmühlen und historischen Giebelhäusern. Den Abschuss des ereignisreichen Tages bildete eine ostfriesische Teezeremonie mit Kuchen und Sahne.
Am folgenden Tag setzten wir - vom Fähranleger in Bensersiel aus - über auf die autofreie „Sonneninsel“ Langeoog. Mit der Inselbahn erreichten wir den Ort mit seinem markanten Wasserturm als Wahrzeichen. Nach einer Führung durch den Ort mit seinen 1400 Einwohnern, aber jährlich 1,5 Mio Übernachtungen und nach einer kleiner Wanderung durch die Dünen zum Strand brachten uns Pferdekutschen zur Meierei, wo die Pferde und die Mitfahrer sich vor der Rückfahrt stärken konnten.
Auf der Rundfahrt am nächsten Tag kamen wir durch mehrere Siel-Orte und erlebten die Fütterung der Seehunde in der Aufzuchtstation in Norddeich. Danach besichtigten wir bei einer informativen Führung den 30 ha großen englischen Landschaftsgarten beim Schloss Lütesburg. Den Abschluss des Tages bildete der Besuch des deutschen Sielhafenmuseums in Carolinensiel.
Die Besichtigung der MEYER-Werft in Papenburg am letzten Tag war für viele sicherlich der Höhepunkt der Reise. Beim Blick in die riesigen Hallen, in denen die großen Kreuzfahrtschiffe gebaut werden, war man überwältigt von deren Ausmaße. Im Besucherzentrum trafen wir auf die Modelle bekannter Luxusliner und wurden u.a. informiert über die Ausstattung der Schiffe mit Wasserbereitung, Kläranlage u.v.m. Auf der Rückfahrt nach Emden besuchten wir noch die Stadt Leer und das Ems-Sperrwerk, das das Binnenland vor Sturmfluten schützt und die Überführung großer Kreuzfahrtschiffe von der Meyer-Werft in Papenburg zur offenen See ermöglicht.
Mit vielen schönen Eindrücken von der sonnigen Nordseeküste fuhren wir zurück in unsere ebenfalls schöne Oberpfalz.