Die Grünen-Landtagsabgeordnete Laura Weber lud vergangenen Montag gemeinsam mit Kerstin Celina, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, zum Austausch über mentale Gesundheit ins Café Mitte ein. Expertinnen und Experten, Betroffene und Interessierte kamen zusammen.
Im Mittelpunkt stand das Gespräch mit Dominique de Marné, Gründerin der „Mental Health Crowd”, Theo Margeth, Seelsorger im Bezirksklinikum Wöllershof, und Dr. Christian Rexroth, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Weiden.
De Marné sprach von einer „katastrophalen Situation” und kritisierte den Leistungsdruck im Schulsystem. Sie betonte, dass mentale Gesundheit in Deutschland noch zu oft mit psychischer Erkrankung gleichgesetzt werde. Laura Weber warnte: „Es ist fatal, dass wir in der Schule Fächer wie Kunst und Sport zurückschrauben, gerade nach der Coronazeit, wo wir das eigentlich auffangen müssten.”
Kerstin Celina machte deutlich, dass in unserer Gesellschaft noch immer unterschieden werde, ob jemand körperlich oder psychisch erkrankt ist. Sie forderte: „Wir brauchen Räume, wo Menschen sich einfach treffen, sich wohlfühlen und sich ausprobieren können.” Klinikseelsorger Theo Margeth sprach über das Gefühl von Einsamkeit und das oft mangelhafte Einbeziehen von Angehörigen.
Dr. Christian Rexroth würdigte die Arbeit der Helfer: „Wir haben so unfassbar viele motivierte, engagierte Leute, die so viel wichtige Arbeit leisten und ohne die wir das alles gar nicht stemmen könnten.”
Auch das Publikum beteiligte sich aktiv. Viele Betroffene teilten Erfahrungen; Impulse zu Prävention und sozialen Medien prägten die Diskussion.
Zum Abschluss wünschte sich Celina „eine Gesellschaft, in der wir uns Zeit nehmen können, ohne diesen Leistungs- und Selbstoptimierungsdruck.” De Marné ermutigte, sich zu fragen, wie voll der eigene „Akku” ist: „Die meisten Menschen kümmern sich mehr um den Akku ihres Smartphones als um ihren eigenen.”