Eine faszinierende Reise durch die Musikgeschichte bot das erste Konzert der Kammermusikreihe der VHS Amberg-Sulzbach. Das junge, vielfach preisgekrönte Holzbläserquintett Ensemble Quinton begeisterte mit unbändiger Spielfreude, Präzision und viel Witz.
Alexandra Forstner (Flöte), Fabian Sahm (Oboe), Lisa Wegmann (Klarinette) Tobias Reikow (Fagott) und Bastian Spier (Horn) sind alle erst Anfang 20, aber aufgrund ihres herausragenden Könnens wurden sie in die Konzertförderung des Deutschen Musikwettbewerbs aufgenommen. Die Kombination aus makelloser Technik, perfektem Zusammenspiel und ansteckender Lust an der Musik, die die anspruchsvolle Jury überzeugt hatte, zog auch das Konzertpublikum sofort in den Bann. Ob beim über 200 Jahre alten, sehr eleganten Quintett op. 88 von Anton Reicha, mit dem der Komponist die Gattung Holzbläserquintett begründete, György Ligetis spritzige „6 Bagatellen“ oder die hochvirtuosen musikalischen Miniaturen „Trois pièces brèves“ von Jacques Ibert, immer gefielen die sehr nuancierte Gestaltung und die faszinierenden Klangfarben. Ein Wagnis war der letzte Programmpunkt, der zum Höhepunkt des großartigen Konzerts geriet: eine Bearbeitung für Bläser von Antonín Dvořáks „Amerikanischem Streichquartett op. 96“. Ein Arrangement für eine andere Besetzung hat nur selten den Charme des Originals. Hier aber erklangen Dvořáks herrliche Melodien in präziser Dramatik, dann wieder mit wunderbar lyrischen Passagen oder in einem Gänsehaut erzeugenden sinnlichen Piano. Es war absolut stimmig – hinreißend!
Nach stürmischem Applaus spielten die fünf Musiker für das begeisterte Publikum noch den scharf akzentuierten Tango „Olé Guapa“ von Arie Maasland. Diese Zugabe war gleichsam eine Einladung zum 2. Konzert der VHS Kammermusikreihe, denn am Mittwoch, 12.11. spielt das Zoria Trio (Flöte, Cello, Klavier) sein Programm „Klassik meets Tango“. Karten gibt es im Vorverkauf bei NT-Ticket.