Mit einem ebenso bunten wie bewegenden Aktionstag wurde die Otto Wels Mittelschule Mitterteich am 4. Juni offiziell in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aufgenommen. Unter dem Motto „Hand in Hand – ein Zeichen setzen“ versammelten sich die gesamte Schulfamilie gemeinsam mit geladenen Gästen in der festlich geschmückten Aula, um gemeinsam ein deutliches Zeichen gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung zu setzen. Auch Bürgermeister Stefan Grillmeier war der Einladung gefolgt und würdigte das Engagement der Schule.
Schon am Vormittag hatten vielfältige Workshops in Zusammenarbeit mit dem Jugendmedienzentrum T1 und UFUQ aus Regensburg stattgefunden. Im Kunstunterricht der vorangegangenen Wochen waren zahlreiche Projekte entstanden: bunt bemalte Freundschaftskreisel, bepflanzte und gestaltete Tontöpfe, mit Gips gegossene und verzierte Handabdrücke sowie Makramee Schlüsselanhänger, zu denen jede Klasse auch eine von Lehrkraft Katrin Weber geschriebene kurze Geschichte passend zum Thema bekam. Schulleiterin Sabine Rappl würdigte das große Engagement aller Beteiligten und hob hervor, dass gerade in diesen herausfordernden Zeiten die Botschaft des Projekttages wichtiger denn je sei: Ein respektvolles Miteinander und couragiertes Handeln bildeten das Fundament einer Schule, in der sich wirklich alle willkommen und sicher fühlen.
Musikalische Höhepunkte prägten den feierlichen Tag. Noah Bachofner (Klasse 6) eröffnete mit einer ausdrucksstarken Schlagzeug Version von „Don’t stop believin’“ den Festakt – eine mutmachende Botschaft gleich zu Beginn. Alina Maliuzhenko, (Klasse 8) sorgte mit ihrer Darbietung von „Halleluja“ auf Ukrainisch – begleitet auf der Bandura, einem traditionellen Saiteninstrument – für einen bewegenden Moment des Tages. Die AG Chor setzte mit „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten ein politisch klares Statement gegen Hass und Hetze. Musiklehrerin Stephanie Gold berührte ebenfalls das Publikum mit einer einfühlsamen Interpretation von Birdy’s „People help the people“ (Birdy). Ein besonderes Highlight waren zudem die Beiträge der Klassen 7 und 7M: In Kooperation mit T1 hatten die Schülerinnen und Schüler eigene Songs zu Demokratie und Zusammenhalt geschrieben und live vorgetragen. Ihre Texte machten deutlich, welche Werte jungen Menschen heute am Herzen liegen: Fairness, Freiheit und Gemeinschaft.
Aus dem Sportbereich kam ein weiteres starkes Signal: Willi Merkl, 1. Vorsitzender der DJK Neustadt an der Waldnaab (Abteilung Basketball), erklärte, ohne groß zu überlegen seine Bereitschaft, die Patenschaft für das Courage Projekt zu übernehmen. Gemeinsam mit Stefan Merkl und einem kleinen Team zeigten die Basketballspieler gemeinsam mit der 6. Klasse, wie gelebter Respekt und echter Teamgeist aussehen. Die DJK lebe selbst Vielfalt und setze sich konsequent gegen jede Form von Diskriminierung ein. In seiner Rede zitierte er die kürzlich verstorbene Holocaust Überlebende Margot Friedländer: „Seid Menschen.“
Im weiteren Verlauf des Festakts überreichte Jonas Scherer, Vertreter des Netzwerks, das offizielle Courage Schild. Die Organisatorinnen Katrin Weber und Theresa Schuller betonten in ihren Worten, dass das Schild kein bloßer Wandschmuck, sondern ein Auftrag sei: „Ein einzelner Tag kann nicht alles verändern, doch jede Auseinandersetzung und jedes Gespräch ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir werden das Thema Rassismus und Ausgrenzung auch in den kommenden Jahren aktiv bearbeiten.“ Den Rahmen des offiziellen Teils ergänzte der Beitrag des Elternbeirats, der gemeinsam mit engagierten Eltern ein vielfältiges Buffet bereitstellte. Dieses kulinarische Zeichen gelebter Gemeinschaft machte deutlich, wie stark das gemeinsame Anliegen getragen wird. Mit diesem Projekttag hat die Otto Wels Mittelschule nicht nur ein Schild entgegengenommen, sondern ein Versprechen abgegeben: Hand in Hand werden Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und Eltern weiter für Vielfalt, Respekt und Menschlichkeit eintreten.