Mit den Worten: Wir hören ein Festkonzert. Festkonzert, aber was feiern wir, begann PGR Sprecher Wolfgang Plonner seine Begrüßung zum Konzert am Sonntag Nachmittag in der Pfarrkirche St Laurentius Bad Neualbenreuth, dem Dom der Fraisch. Er erklärte, das die Pfarrei seine Orgel feiert. Aber nicht der Geburtstag, also den Tag der Erstweihe des Instrumentes das vor über 110 Jahren, von der Firma Weiß, um das Jahr 1910, erbaut wurden und deren Orgelprospekt und noch einige Register das Herzstück der bestehenden Orgel bilden.
Nein, die Pfarrei feiern die Renovierung, Erweiterung und Neuintonierung des Instrumentes durch die Firma Vleugels aus Hartheim. Die durch die Neu Weihe des damaligen Diözesanbischof Gerhard Ludwig Müller im Jahr 2005 ihren Abschluss fand. Also vor 20 Jahren. Beim diesem Konzert soll auch an die Menschen die dieses Projekt erdacht, mitgetragen und ermöglicht haben erinnert werden .
An Herrn Professor Norbert Düchtel und den damaligen Organisten der Pfarrei Herrn Alois Fischer, die sich die Klangfülle erdachten, die die Firma Vleugels dann in das alte Prospekt und die neuzubauenden Pedaltürme und das neue Schwellwerk einpflanzten. Herr Professor Düchtel, ein studierter Kath. Kirchenmusik in den Fächern Komposition und Orgel (B-Examen mit Auszeichnung), War von 1979 - 2015 Dozent für künstlerisches Orgelspiel und Improvisation an der Hochschule für Kath. Kirchenmusik und Musikpädagogik in Regensburg und war uns als Orgelsachverständiger der Diözese von dieser zugeteilt
An den damaligen Kirchenpfleger Herrn Josef Rosner, der immer wieder praktische Lösung parat hatte um Ab- und Aufbau oder die Ertüchtigung der Empore leichter zu gestalten. An, den bereits erwähnten Herrn Alois Fischer der praktisch an jedem Tag der Arbeiten in der Pfarrkirche mit tatkräftiger Hand zur Stelle war.
An die Mitglieder des Orgelbauvereines, unter Leitung des 1. Vorsitzenden, dem damaligen Bürgermeister Albert Köstler, und seiner Stellvertreterin Claudia Ulrich. Ohne diesem Orgelbauverein wäre das Projekt für die Pfarrei nicht zu stemmen gewesen.
Man denke aber auch, neben diesen noch lebenden Personen, an Helfer, die leider schon, viel zu früh, verstorben sind. Wie das Geschwisterpaar Elisabeth Fischer und Rudi Löw. Bei dem sich Elisabeth, um den nicht gerade geringen Papierkram, den ein solches Projekt mit sich bringt kümmerte und Orgelbesichtigungsfahrten plante. Während ihr Bruder Rudi sein künstlerisches Talent und seine handwerklichen Fähigkeiten einbrachte. Erinnert würde dabei an die stundenlangen Arbeiten mit dem Schnitzmesser bei den er die Verzierungen der neuen Pedaltürme ins Holz zauberte. Seine Familie war dann für die nötigen Schleifarbeiten eingeteilt. Rudi Löw war ein Handwerker, der den Arbeitern der Firma Vleugels zeigte, dass selbst ein Motorkettensäge in der Hand eines Künstlers zum filigranen Werkzeug werden kann.
Die Pfarrei feierte, mit diesem Konzert also ihr Instrument und die Leute die hinter diesem Projekt standen.
Herr Professor Düchtel, also einer der Erdenker der Klangfülle des Instrumentes saß, wie vor ca. 20 Jahren zum Einweihungskonzert, an der Tastatur der Orgel. Es wurden auch Orgelstücke diese Erstkonzertes wieder aufgegriffen.
Ihm stand diesesmal musikalisch Frau Anna Haberkorn zur Seite. Die die städtische Sing- und Musikschule Marktredwitz im Fach Klarinette abgeschlossen hat und zurzeit die Hochschule für Musik in Nürnberg besucht. Frau Haberkorn ist mehrfache Preisträgerin in Bundes- und Landeswettbewerben im Fach ihres Hautinstrumentes der Klarinette.
Mit der sie beim Konzert Herrn Professor Düchtel unterstütze. Frau Haberkorn, , die bei der Neu Weihe der Orgel noch gar nicht geboren war, ist als Pechbrunnerin , also aus unserem Landkreis praktisch hier fast zu hause.
Zum Abschluss des ergreifenden Konzertes bedankte sich der PGR Sprecher, und hier Ladys first, bei Frau Anna Haberkorn, wobei es ihm besonders freute, dass junge Leute ein Instrument ergreifen und sich von ihm ergreifen lassen. Er bedankte sich im Namen der Pfarrei bei Herrn Norbert Düchtel, nicht nur für das Konzert sondern auch für die Mitarbeit damals beim Erneuern der Orgel. Es sei ihm im Konzert wieder gelungen, Klangfarben der Orgel aufzuzeigen, die im normalen Gottesdienst nicht so zum tragen kommen. Obwohl hier vor Ort hervorragende Organisten in der Pfarrei sind und waren.
Er wollte sich aber auch bei der Klarinette von Frau Haberkorn und der Kirchenorgel bedanken, die diesen beiden hervorragenden Künstlern es ermöglicht haben diese Melodiefülle ihnen zu entlocken.
Zum Abschluss seiner Worte erinnere sich Herr Plonner an den Startpunkt des ganzen Projektes. Als Herr Alois Fischer mit seiner Frau Elisabeth bei bei seiner Familie im Wohnzimmer saßen. Und er bedauerte, dass bei der großen Renovierung der Pfarrkirche 1983 – 1984 die Orgel nicht mit erneuert wurde. Und es für die Pfarrei wahrscheinlich unmöglich sein wird dies überhaupt noch anzugehen.
Er meinte, er müsse heute, vor allem auch nach diesem Konzert sagen: Sicher hätte die Pfarrei 1983 – 1984 die Orgel mit sanieren können. Aber so etwas wie es uns 20 Jahre später gelungen ist wäre dabei wahrscheinlich nicht heraus gekommen.