Mit einer sensationellen Medaillenausbeute von vier Weltmeistertitel und insgesamt sieben Medaillen kehrten vor einigen Tagen die schnellsten Sommerbiathleten des Deutschen Schützenbundes von der Schießsport-Weltmeisterschaft aus Kairo zurück. Unter ihnen die Oberpfälzerin Kerstin Schmidt aus Siegritz bei Erbendorf. In den Target Sprint–Wettbewerben dominierte der Deutsche Nationalkader bei den Erwachsenen und Junioren. Edith Buschsieweke (München), Jana Landwehr (Dortmund), Kerstin Schmidt (Erbendorf), Julius Hofmann (Gerathal), Jacob Hofmann (Gräfenroda), Alena Weinmann (Weilen), Lukas Bürki (Haibach) und Moritz Kellner (Isen) gehörten dazu.
Die deutschen Target Sprinter dominieren seit Jahren die internationale Szene und konnten in Kairo nach 2022 auch heuer ihre Vormachtstellung untermauern. Unklarheit herrschte über die Qualität der ägyptischen und italienischen Athleten. Das deutsche Team zeigte in eindrucksvoller Manier seine hohe Qualität beim Dreifacherfolg der Damen. Jana Landwehr konnte sich bei ihrem letzten internationalen Wettkampf mit einem perfekten Lauf zur Weltmeisterin krönen. Die Grundlage hatte sie dazu mit einem fehlerfreien Schießen gelegt. Edith Buschsieweke holte Silber und Kerstin Schmidt gewann Bronze. Die fünffache Weltmeisterin Kerstin Schmidt war mit ihrer Leistung nicht zufrieden. „Es war einfach nicht mein Tag“, so die 32-jährige Bäckerin aus der Oberpfalz. Bei den Frauen und Juniorinnen wurde aufgrund der geringen Teilnehmerzahl zwei Wettkämpfe absolviert und die Zeiten daraus addiert. Das Top-Ergebnis rundete bei den Juniorinnen Alena Weinmann mit WM-Gold ab.
Am letzten Tag standen die Teamrennen auf dem Programm. Schmidt steigerte sich dazu deutlich und zeigte mit Jacob Hofmann das hohe Niveau der Deutschen. Mit ihm wurde sie bereits 2022 Weltmeister und konnte erfolgreich den Titel verteidigen. „An diesem Tag passte bei mir alles. Nach dem Laufen und Schießen konnte ich mit Vorsprung übergeben und hatte zur erkämpften Medaille wesentlich mit beigetragen“, so Schmidt. Den deutschen Doppelsieg bei den Erwachsenen machten Julius Hofmann und Edith Buschsieweke perfekt, sie lagen 4,1 Sekunden dahinter. Auch bei den Junioren setzten sich Lukas Bürki & Alena Weinmann deutlich durch und feierten ihren zweiten Titel bei dieser WM. In den Dreierteams ließen die deutschen Athleten den Konkurrenten ebenfalls keine Chance. Jana Landwehr und die Hofmann-Brüder Jacob und Julius sicherten souverän den Titel bei den Erwachsenen. Das Juniorenteam mit Alena Weinmann, Lukas Bürki und Moritz Kellner dominierte ebenso klar und gewann mit großem Vorsprung Gold. Die deutschen Target-Sprinter schlossen die WM mit einem historischen Ergebnis zur Freude der begleitenden Trainerin Sylvia Torba und dem Bundesreferenten Frank Hübner ab. Sicherlich wird es auch in diesem Jahr nach dem „Großen Bahnhof“ der WM 2018 (Südkorea/Changwon), 2022 (Ägypten/Kairo) für die neue Weltmeisterin Kerstin Schmidt einen großen Empfang in ihrem Heimatort und beim Schützenverein Edelweiß Siegritz unter der Führung von Schützenmeister Bernhard Wenning geben.
Bei den Männern hatten sich die Brüder Julius und Jacob Hofmann für das Finale der acht besten Athleten qualifiziert, wie bei den Junioren Moritz Kellner und Lukas Bürki. Der ägyptische Ahmed Attia hatte im Vorlauf eine starke Vorstellung auf der Laufstrecke und am Schießstand gezeigt, ebenso der italienische Favorit Marco Ammirati. Zwei Schießeinlagen und drei Runden mit je 400 m waren zu absolvieren. Doch die Hofmann-Brüder hielten voll dagegen, vor allem Jacob lief ein perfektes Rennen. Am Ende hatte er die Distanz in neuer Weltrekordzeit von 3:44,4 Minuten absolviert. Im Finale der Junioren war Lukas Bürki nicht zu bremsen. Ohne Schießfehler und mit einer Endzeit von 3:52,9 Minuten stürmte er als Erster vor dem Italiener Elia Sidoni und Moritz Kellner ins Ziel.