Die Blaskapelle Falkenberg nahm am vergangenen Sonntag mit großem Erfolg am Wertungsspiel des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB) in Küps teil, das vom Symphonischen Blasorchester Küps ausgerichtet wurde. Nach über 30 Jahren stellte sich das Orchester wieder einer Bewertung durch eine Fachjury und trat in der Oberstufe an. Mit musikalischer Präzision, ausdrucksstarker Interpretation und spürbarer Spielfreude präsentierte das Ensemble die Werke „Oregon“ von Jacob de Haan sowie „Coldplay in Symphony“, arrangiert von Bert Appermont. Für diese Darbietungen wurde die Kapelle mit 89 Punkten und dem Prädikat „sehr gut“ ausgezeichnet.
Die Jury setzte sich aus Dr. Tobias Wunderle, Leiter des Heeresmusikkorps Erfurt, Oskar Schwab, ehemaliger Musikschulleiter, und Sandra Settele, Verbandsdirigentin im Allgäu-Schwäbischen Musikbund, zusammen. Bewertet wurden unter anderem Klangqualität, Intonation, Rhythmik, technische Ausführung, Dynamik, Zusammenspiel, Interpretation und stilistisches Feingefühl. Besonders bemerkenswert ist die Leistung der Blaskapelle angesichts einer relativ kurzen Vorbereitungszeit. Trotz krankheitsbedingter Ausfälle und Lücken bei selten besetzten Instrumenten konnte das Orchester mit Unterstützung einzelner Aushilfen einen geschlossenen, homogenen Klang präsentieren, der von der Jury ausdrücklich gewürdigt wurde.
Das erste Wertungsstück „Oregon“ ermöglichte eine musikalische Reise durch den gleichnamigen US-Bundesstaat. Die Falkenberger Musiker überzeugten mit einer abwechslungsreichen Darstellung, die sowohl ruhige als auch rhythmisch kraftvolle Passagen eindrucksvoll zur Geltung brachte. Die strukturierte Aufführung, differenzierte Dynamik und sauber ausgeführten Soloparts zeugten von hoher musikalischer Reife und einem hervorragend aufeinander abgestimmten Zusammenspiel der Register.
Mit „Coldplay in Symphony“ stellte sich die Kapelle einer stilistischen Herausforderung zwischen Popmusik und sinfonischem Blasorchesterklang. Der Wechsel zwischen modernen Rhythmen und orchestraler Klangfülle gelang mühelos. Besonders hervorgehoben wurde das feine Gespür für Stil und Ausdruck sowie die klangliche Balance zwischen energiegeladenen und ruhigen Passagen. Die ausdrucksstarke Interpretation und das Gespür für Emotion überzeugten sowohl Publikum als auch Jury.
Neben der musikalischen Leistung lobte die Jury die sichtbare Freude am gemeinsamen Musizieren, die das gesamte Programm durchzog. Diese Begeisterung wirkte ansteckend und wurde als zentrale Stärke des Orchesters hervorgehoben. Auch die gezielte Förderung der Musiker durch qualifizierten Instrumentalunterricht trug wesentlich zum positiven Gesamteindruck bei. Viele Mitglieder erhalten professionelle Ausbildung, was sich im präzisen Zusammenspiel und der klanglichen Qualität widerspiegelt.
Das Orchester bestand beim Wertungsspiel aus 37 Musikerinnen und Musikern, davon 16 unter 27 Jahren – ein klares Zeichen für erfolgreiche Nachwuchsarbeit und die nachhaltige Entwicklung des Vereins. Dirigent Franz Stierstorfer zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis und betonte, dass das starke Gemeinschaftsgefühl sowie die gemeinsame Leidenschaft für die Musik die Grundlage dieses Erfolgs seien, gerade auch angesichts der kurzen Vorbereitungszeit und personeller Herausforderungen.
Mit diesem positiven Juryurteil im Rücken blickt die Blaskapelle Falkenberg motiviert auf kommende Projekte. Die Kombination aus musikalischer Qualität, engagierter Ausbildung und einem spürbaren Zusammenhalt macht das Orchester zu einer festen Größe in der regionalen Musiklandschaft.